Aktuallisiert: Selfie-Sticks und 360-Grad-Filmen

Akute Verletzungsgefahr!

Selfie-Sticks und die neuen 360-Grad-YouTube-Filmchen sind der Hammer.

Aber wie sicher sind sie?

Die Polizei warnt.

Wer kenn sie nicht, die Menschen, die sich selbst ablichten, damit sie dem Rest der Welt mitteilen können, wo und wann sie sich in irgendeinem Teil der Welt befinden.

Millionen, Abermillionen von sinnfreien Bildchen, auf denen sich bedeutungslose Personen vor noch bedeutungsloseren Gebäuden, Parks, Statuen, Schildern, Plätzen fotografieren, um der desinteressierten Menschheit mitzuteilen, dass sie sich eben jetzt gerade da befinden, wo sie das Foto machten.
Herrscharen bevölkern, sich in den Vordergrund stellende, behindern nicht nur mein eigenes Fortkommen, nein, ich glaube, sie behindern die Welt in ihrem Lauf.
Sie stehen einfach nur rum und halten ihre Gesichter in die Handykamera und fotografieren sich selbst.

Wie absurd.

Um dieser Selbstdarstellung noch die Krone aufzusetzen, benutzen sie so genannte Selfie-Sticks.Selfie

Das sind „hoch technisierte“ Stangen, in die man das Handy einklemmt und sich selbst, aus einem gewissen Abstand, über einen Mechanismus ausgelöst, selber ablichten kann.
Dann stehen sie da und fuchteln Sinn frei mit diesen Stangen herum, auch immer versucht, Unbeteiligte damit zu treffen.

Man bekommt geradezu Lust, denen diese Selbstdarstellungskrücken aus den Händen zu reißen und sie vor deren Augen zu zerbrechen – oder eben anderes zu machen.

selfie-stick

Nun ein neues Phänomen, welches zu beobachten ist.

Nicht nur sich selbst Fotografierende stehen im Weg – nein – jetzt auch noch die mit ihren Tablets. Mit ausgestreckten Armen, das „Brett“ vor dem Kopf, drehen sie sich in Zeitlupe im Kreis.

Seit einiger Zeit kann man auf YouTube 360-Grad-Filme hochladen.
Klar, dass inzwischen mancherorts schon alle Bürgersteige mit Fans der neuen Technik verstopft sind.
Durch Drehen und Schwenken ihrer Tablets und Smartphones genießen die 360er, wie sie sich selbst nennen, die Rundumfilme. Dabei ignorieren sie die Gefahren!

In mehreren internationalen Kleinstädten mussten Krankenhäuser zusätzliche Notaufnahmen einrichten.
Der Grund: „Alle paar Sekunden kommt einer hier reingetorkelt, der mit voller Wucht ein Smartphone oder Tablet ins Gesicht, in die Fresse bekommen hat“, klagt ein Notarzt.
Die Polizei empfiehlt daher eindringlich: Gehen Sie auf Abstand zu Leuten mit Tablets in den Händen.
Es wird empfohlen, sich auch Smartphone-Nutzern nur noch auf allen Vieren anzunähern.

Beinahe noch gefährlicher ist die Sache allerdings für die User selbst.
„Viele, die gerade den Bodenbereich eines solchen 360-Grad-Films inspizieren, vergessen – vom Flow des Rund-um gepackt – völlig, dass sie selbst keine Kugel sind. Beim Versuch das Gerät zwischen ihren Beinen hindurch und dann hinten wieder hoch zu führen, kommt es meistens zum gefürchteten Purzelbaum„, so ein Psychologe aus Berlin.
Aus diesem Grund ist es ab sofort verboten, auf Bahngleisen, Klippen und Brücken 360-Grad-Filme zu gucken

Doch es gibt Hoffnung.

Ein Zusatzgerät wird demnächst die meisten Gefahren entschärfen.
Es handelt sich um ein flexibles Smartphone- oder Tabletgestell, welches sich der User auf den Kopf setzt.
Per Knopfdruck lässt sich damit das Tablet bzw. Smartphone schwenken und drehen.
Auf einem zweiten Bildschirm, welches mit dem Tablet/Smartphone verbunden ist, kann der User dann bequem die 360-Grad-Technik genießen, ohne sich selbst dabei bewegen zu müssen.
Auch wird derzeit an bereits vor-geschwenkten 360-Grad-Filmen gearbeitet, die sich locker im Sitzen genießen lassen – dank revolutionärer 2-D-Technologie.

Aus aktuellen Anlass, spiegel-online.de, 02.09.2015:

Der US-Amerikaner Deleon Alonso Smith soll sich während einer privaten Foto-Session tödlich verletzt haben, als er mit einer Waffe in der Hand Selfies machte. Laut einem Bericht der „Dallas Morning News“ soll der junge Texaner versehentlich den Abzug betätigt haben. Eine Kugel traf ihn in der Kehle.

Gegen 13.30 Uhr am Dienstag war die Polizei in die Wohnung des 19-Jährigen in Houston gerufen worden. Dort hatte er zusammen mit seinem Cousin Selfies gemacht. Die „New York Daily News“ veröffentlichte ein Facebook-Foto, das Smith in Jeans mit Sonnenbrille, einem Halstuch über dem Mund und Baseballcap zeigt. Warum er während des Fotografierens eine Waffe in der Hand hielt, ist nicht bekannt.

Der Cousin erklärte Polizeibeamten, die beiden hätten die Waffe am Vormittag gefunden. Zum Zeitpunkt des Unglücks soll sich der Verwandte aber in einem Nebenraum befunden haben. Smith hinterlässt zwei Kinder.

 

Der Sonntagsfahrer1954

Eine Antwort zu Aktuallisiert: Selfie-Sticks und 360-Grad-Filmen

  1. Willy schreibt:

    Ja, man sieht diese Menschen in dümmlichen Haltung überall. Mit ihren Stangen und noch blöder, mit ihren iPads.

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