Gauland (AfD) hat „entsorgen“ gesagt! EMPÖRUNG!!

 

Können Sie sich noch an die Talk-Show von und mit Johannes B. Kerner vor ziemlich genau 10 Jahren erinnern, bei der Eva Herman das Studio verlassen musste, nachdem sie das Wort „Autobahn“ gesagt hatte? Halb Deutschland bekam darob Schnappatmung. Die „Welt“ nannte das Ganze einen „kalkulierten Eklat“ und eine „öffentliche Hinrichtung der Eva Herman“, die „taz“ befand, „die frischgekündigte NDR-Moderatorin“ habe sich „recht wacker“ geschlagen, und auch mir fiel etwas zu dem Empörungsgeheule der Autobahn-Allergiker ein.

Und nun hat Alexander Gauland etwas über die Integrationsministerin Aydan Özoguz gesagt, das weder klug noch nett war.  Er würde sie gerne in Anatolien „entsorgen“. Es war einer jener kalkulierten Sätze, mit denen es AfD-Politiker schaffen, sich immer wieder in die Medien zu bringen. Wieder badet die Republik im lauwarmen Wasser der Empörung, das aus der Unkenntnis der Geschichte strömt. Lesen Sie dazu den Text von Matthias Heine.

Worauf ich Sie aufmerksam machen möchte, ist die Reaktion eines SPD-Kanalarbeiters, wie sie reiner und unbekümmerter nicht ausfallen könnte. Johannes Kahrs twittert: „dieser gauland ist ein mieser, dreckiger hetzer. solche arschlöcher braucht niemand.“

So weit, so gut. Man kann es so formulieren. Nur sollte man dabei nicht vergessen, was man selber getwittert hat: „wir wollen ja alle die merkel entsorgen und besser regieren.“ Gut, das ist vier Jahre her, aber gesagt ist gesagt und „entsorgen“ bleibt „entsorgen“.

Und wenn Freunde der Linkspartei „besorgte Bürger entsorgen“ möchten, regt sich keine Sau darüber auf. So ist das eben mit den Antifanten, die dürfen das, denn sie sind die Guten.

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Entsorgen ist eben nicht gleich Entsorgen!

Hier ein kleiner Exkurs über das „Entsorgen“ und der Verlogenheit der Empörten zum von Gauland gesagtem:

  • „Natürlich gibt es korrupte Abgeordnete und Lobbyisten, aber die halten sich meist nicht lange in Brüssel und werden entsorgt.“  (Hier)
  • „Eigentlich ist es aber für Parteien ein Segen, ausgebrannte oder unfähige Mitglieder diskret in der Wirtschaft entsorgen zu dürfen.“ (Hier)
  • „Entsorgt in Brüssel – Günther Oettingers Ernennung trägt klassischen Züge Merkel’scher Problementsorgung.“ (Hier)
  • „Wir entsorgen in der EU lieber unsere politische B-Prominenz.“ (Hier)
  • „In Schröder-Manier haben die Grünen ihre Skandalfigur ruck, zuck entsorgt.“ (Hier)
  • „Sanft entsorgt“ (Hier)
  • „Zurück bleibt das Bild einer Partei, die einen ihrer Genossen notfalls ohne Skrupel entsorgt  – ähnlich wie in der US-Serie „House Of Cards.“ (Hier)
  • „Die Merkel will aber nicht, dass die entsorgt werden. Weil sie sich dann gleich selbst entsorgen müsste. Immerhin hat sie ja auch schon den toxischen Stoiber, Kohl und Merz entsorgt. Und den Koch fast auch. Die Grünen wollen gerne die Künast und den Trittin entsorgen.“ (Hier)
  • „Nach der Grünen-Urwahl zeigt sich SPD-Chef Sigmar Gabriel zuversichtlich für einen Regierungswechsel im kommenden Jahr. Es gebe jetzt das gemeinsame Ziel von SPD und Grünen, nicht nur die Regierung Merkel abzulösen, sondern ‚rückstandsfrei zu entsorgen‘, sagte Gabriel am Montag in Berlin. Er sei sicher, ‚dass wir gute Chancen haben, das zu schaffen‘.“ (Hier)

Eine Antwort zu Gauland (AfD) hat „entsorgen“ gesagt! EMPÖRUNG!!

  1. Horstes schreibt:

    Meine Mutter pflegte zu sagen, dass, wenn Zwei das Gleiche tun, es nie das Selbe ist.
    Hier kommt noch hinzu, dass die etablierten Parteien scheißende Angst vor den Verlust ihrer Pfründe haben.

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