FIFA-Gott Blatter

Foto: AP

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Ich habe den Text schon lange vor den jetzigen Ereignisse geschrieben und habe auf den richtigen Moment gewartet. Das sich jetzt die Information überschlagen, konnte ich damals nicht wissen. Darum stelle ich meinen Beitrag mit einigen Ergänzungen trotzdem und letztlich unverändert ein.

Letztlich nervte das servile Verhalten einiger Würdenträger, wie auch dass unserer Kanzlerin, die sich ja geradezu vor diesen Blatter warfen. Es hätte doch jeden klar sein können, dass, gerade mit der Vergabe der Fußball-WM an Katar, es hier nicht mit rechten Dingen zu geht, zu gehen konnte.

Vor einiger Zeit hatte dieser Joseph Blatter der Schweizer „Sonntags-Zeitung“ ein Interview gegeben. In dem bezeichnet er die FIFA als einflussreicher als die Religionen. Außerdem kündigt er an, die Welt verbessern zu wollen und Frauenfußball zu neuen Ufern zu führen. Ach ja, er will und wird bei der mutmaßlich verfilzten Fifa auch aufräumen, sie transparenter machen. Wirklich!

Das alles sind eigentlich keine Aufgaben für einen Mann allein, aber Blatter ist eben nicht irgendein Mann. Er ist der Chef einer Gemeinschaft, die laut Aussage ihres Chefs die Weltreligionen verblassen lässt. Also, um mal eine Analogie mit einer dieser mickrigen Religionen zu bilden, sagen wir dem Christentum, dann wäre die FIFA das Christentum und der Sepp? Na? Aber darf ich soweit gehen?

Ich muss und darf! Es passt nämlich alles zusammen.

Schon in der Schule war Blatter ein Musterschüler. Und auch im Berufsleben brachte er nahezu Unmögliches zustande. So schaffte es Blatter, gleichzeitig Multifunktionär zu sein und nebenher für ein Uhrenunternehmen zu arbeiten. Und als Journalist. Und als PR-Mann.

Nachzulesen ist all das in seinem Wikipedia-Eintrag, der Blatter weise lächelnd mit einem weißen Kaschmirschal zeigt. Er (also der weise Blatter) scheint so gar nicht zu dem Bahnhof samt ICE im Hintergrund zu passen. Er wirkt warm, mild, entrückt. Selig.

Kein Wunder.
Denn das da auf dem Foto ist offenbar nicht einfach nur ein alter, zufrieden lächelnder Mann von 78 Jahren, sondern eine Erscheinung. Und es gab noch mehr Zeichen als dieses Wikipedia-Bildchen, aufgenommen von dem für Insektenbilder bekannten User „sputniktilt“. Ich haben sie nur nicht richtig interpretiert.

Zwar kann Blatter nicht über Wasser gehen (zumindest ist das nicht gesichert), aber über diverse Korruptionssümpfe schaffte er es immer spielend leicht. Es schien sogar oft so, als tanze Blatter dabei noch einen Moonwalk.
Oder mache einen Klose-Salto.

Und was ist mit den Myriaden von anderen Multifunktionären, die sich immer wieder zum Schein mit dem großen Sepp anlegten, nur um dann am Ende doch zu Kreuze zu kriechen?

Foto: AFP

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Und hat nicht Blatter aus den Sehenden Blinde gemacht? Männer wie den Fußballkaiser Franz Beckenbauer, eigentlich einer Augenkrankheit unverdächtig, aber plötzlich doch blind für die Sklaven auf den Baustellen in Katar? Und jetzt, da wir sicher sind, hätten wir da noch ein paar Ideen zur sofortigen Umsetzung:

Es gibt so viele Indizien aus den vergangenen Jahrzehnten, eigentlich habe ich es immer geahnt – und jetzt weiß ich es: Sepp Blatter ist der Prophet des Fußballgottes.

  • Er könnte aus dem Wüstensand in Katar Schnee machen.
  • Er könnte die Blinden wieder sehend machen.
  • Er könnte den Sehenden dann die Kraft geben, auszusprechen, was sie sehen.
  • Er könnte das Kafala-System abschaffen.
  • Er könnte den Garcia-Report veröffentlichen.
  • Er könnte die FIFA reformieren. Und die UEFA gleich mit.

So oder so: Ich werde die Umsetzung im Auge behalten. Und Sepp Blatter dann darauf festnageln.

Und das alles könnte er einfach so tun, ohne das ganze bürokratische Gedöns.
Einfach durch Handauflegen.
Die Wiederwahl ist gesichert.
Und der Fußballgott würde so richtig Zulauf bekommen.

So oder so: Ich werde die Umsetzung im Auge behalten. Und Sepp Blatter dann darauf festnageln.

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Foto: FIFA-Press

Nun ist alles anders geworden.
Justizbehörden und Polizei setzen 14 maßgeblich beteiligte, aus dem engeren Frührungskreis der FIFA, um Blatter direkt, fest.
Wegen Betrug, Bestechlichkeit, Unterschlagung, Vorteilsnahme.
Gut, das gehört wohl dazu, wenn man zur FIFA Exekutive gehört.

Blindheit, wie es der deutsche Vertreter und Blatter Vasall Beckenbauer unter Beweis stellte, als er sagt, dass er bei seinem Besuch in Katar keine Sklaven gesehen hätte, wird wohl leider nicht bestraft.  „Also, ich hab noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Die laufen alle frei rum.“ Die Menschen dort seien weder in Ketten gefesselt noch hätten sie irgendwelche Büßerkappen am Kopf. Beckenbauer schließt mit der Bemerkung, die in Richtung Katar-Kritiker zielt: „Vom arabischen Raum habe ich mir ein anderes Bild gemacht, und ich glaube, mein Bild ist realistischer.“

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Aber, dass ist jetzt ein anderes Kapitel!

Sonntagsfahrer1954

Eine Antwort zu FIFA-Gott Blatter

  1. Oschi schreibt:

    Ein sehr treffender Bericht über die mafiösen Machenschaften der FIFA. Leider wird sich nach einer Neuwahl nichts ändern. Alles eine Brut, geldgeil und machtbewußt.

    Der Oschi

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