13.08.1961 – Tag des Mauerbau und Heute?

Der große Merkelfaktencheck

Die Mauer konnte BRD-Bürger nicht aufhalten

„Abschotten, das hat schon in der DDR nicht sonderlich gut geklappt.“

 Mit dieser historischen Parallele trat Angela Merkel bei einer CDU-„Zukunftskonferenz“ jenen entgegen, die von ihr eine Sicherung der deutschen Grenzen fordern.

1961 schien der rettende Weg in den Osten erst einmal versperrt. Doch die fliehenden Westdeutschen ließen sich davon letztlich nicht aufhalten.

1961 schien der rettende Weg in den Osten erst einmal versperrt. Doch die fliehenden Westdeutschen ließen sich davon letztlich nicht aufhalten.

Stimmt das?

Die Antwort gibt mein Faktencheck.

Wo lag damals das Problem?

1949 waren in Mitteleuropa zwei nagelneue Staaten entstanden. Den Menschen in der DDR ging es prächtig, dank der großzügigen Hilfe durch Stalins Sowjetunion. Die BRD-Bürger dagegen wurden von US-Imperialisten ausgebeutet und unterjocht. Voller Neid blickten sie auf die blühende Wohlstandsoase im Osten. Diesen armen Teufeln erschienen Worte wie „Sozialismus“ und „Planwirtschaft“ wie ein schillerndes Versprechen. Viele flohen deshalb an ihren Sehnsuchtsort, ins Paradies der Werktätigen.

Wie reagierte die DDR?

1961 ließ der frei gewählte Regierungschef Walter Ulbricht einen gigantischen Wall errichten, um Sozialsysteme und demokratische Werte vor dem Ansturm Not leidender BRD-Bürger zu schützen. Für eine gewisse Zeit verschaffte das Linderung. Doch es war auch unmenschlich: Immer wieder wurden Westdeutsche bei illegalen Einwanderungsversuchen erschossen.

Gab es Alternativen?

Statt in Panik zu verfallen hätte die DDR-Bevölkerung in einem nationalen Kraftakt anpacken, den Zustrom verzweifelter BRD-Bürger bewältigen und sie in die freie Gesellschaft integrieren sollen. Fordern und fördern. Zudem legte man seinerzeit kaum Wert auf die Bekämpfung der Fluchtursachen: Die DDR-Außenpolitik unternahm zu wenig, um Westdeutschen ein würdevolles Dasein in ihrer Heimat zu ermöglichen

Wohin führte das?

Als das Kohl-Regime die Bundesrepublik Ende der 80er-Jahre in eine tiefe Agonie geführt hatte, gab es für die dortige Bevölkerung keine Hoffnung und kein Halten mehr. Sie stimmte mit den Füßen ab. Mauern und Stacheldraht konnten sie nun nicht mehr aufhalten. Am 4. November 1989 standen eine Million Westdeutsche auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz. Es waren zu viele auf einmal. Der erste Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden brach leider zusammen.

Und das Fazit?

Abschotten hat in der DDR nicht nur „nicht sonderlich gut“, sondern überhaupt nicht funktioniert. 1:0 für Angela Merkel.

Eine Antwort zu 13.08.1961 – Tag des Mauerbau und Heute?

  1. Frank K. schreibt:

    Ja, dass stimmt, dass tausende BRD-Bürger in den Osten wollten, aber nur um dort billig einzukaufen.

Hinterlasse einen Kommentar