Der Rucksack

Wenn man mit den Öffis unterwegs ist, trifft man doch auf ein Phänomen, welches ich mir nicht erklären kann. Warum sind immer mehr Menschen mit Rucksäcken unterwegs und was ist in den meist prall Gefüllten drin?

Sind die Menschen auf der Flucht? Wenn ja, wovor, wohin?

Wird vielleicht der Inhalt auf Arbeit, im Büro gebraucht und wofür?

Sind da Nahrungsmittel drin, aber warum?
Haben die Träger Angst vor einer springflutartigen Nahrungsmittelknappkeit?

Wie verhält es sich mit den Trinkflaschen, die auch irgendwie einen Sinn im Leben der Halter haben. Wie sonst könnte man das permanente Mitführen erklären.
Durst kann es ja nicht sein. Leben wir hier nicht in einem gemäßigten Klima, in Mitteleuropa und nicht in Zentralafrika, wo einem unerbittlich die Sonne auf den Kopf scheint?
Oder befindet sich in den Rücksäcken eine Art von Notfall-Kit?

Gegen Feuersbrunst, einem Erdbeben, Überflutungen?

Gut, man ist gewappnet.

Erklärt aber nicht das mit den Trinkflaschen. Und Durst wird man wohl nicht gerade haben bei einer Überflutung, oder? Feuersbrunst?
Da ist wohl diese mit Wasser gefüllte Flasche ebenso sinnlos.

Bliebe also nur das Erdbeben. Nun, da würde es sicherlich reichen, den zugezogenen Süddeutschen zu erklären, dass Berlin so rein gar nicht zu den erbbebengefährdeten Gegenden gehört, die es durchaus in Deutschland gibt.
Oder ist es die allgegenwertige Terrorangst, die einen verleitet, ein im Jute-Säckchen verpacke Regenbogen-Fahne mitzuführen, um diese dann als Abschreckung um sich zu binden, sich darunter zu versteckten bis der Spuk vorbei ist, und damit den mörderischen Dschihadisten zu beeindrucken.
Die sind zwar krank im Kopf, aber dumm?
Vielleich aber die gebetsmühlenhaften Warnungen vor dem IS, der für alles gerade auch in der letzten Zeit herhalten muss?

Überwachung, Vorratspeicherung ….

Wobei, Vorratsspeicherung – vielleicht haben da die „Schlepper“ etwas falsch verstanden: „Vorrat“ und „speichern“.
Zwei Worte, die Reflexe bei manchen hervorrufen.

Meine Mutter erzählte mir mal davon, dass es damals, sie meinte wohl die unmittelbare Zeit nach dem Krieg, Heerscharen von rucksackbewehrten Menschen gab, die zum „Hamstern“ in die umliegenden Dörfer einfielen, um Nahrung für ihre Familie zu besorgen.

Aber heute? Versandhandel, Bringedienste, Einkaufs-Service?!? Da braucht man doch nicht mehr selber schleppen!

Also, was schleppen sie nun mit sich herum?

Letztlich völlig egal, nerven sie einem damit, dass sie mit aufgezogenem Rucksack in der vollen Straßenbahn, im Bus, in der S- und U-Bahn die Wege und Türen blockieren.

Und das finde ich persönlich asozial.

Von Müttern und Vätern, die mit ihren Kinderwägen in Supermärkte und Öffis rammeln, sich, ihre Kinder und Unbeteiligte in Gefahr bringen, weil sie, verbotener Weise, die Rolltreppen benutzen, anstatt des Fahrstuhls – ein anderes Mal.

Der Sonntag(s)Fahrer

Aktualisierter Nachtrag:

In der Ausgabe der „Berliner Woche“ vom 1. April 2015, 14. Kalenderwoche, wurde das Thema „Rucksackverbot in Bus und Bahn“ publiziert.

ZITAT:
″Rucksackverbot in Bus und Bahn
Das Tragen von Rucksäcken in öffentlichen Verkehrsmitteln ist ab sofort nicht mehr gestattet. Als Begründung verweist die BVG auf zahlreiche Beschwerden von Fahrgästen.
In einigen Fällen seien Personen durch Rucksäcke sogar verletzt worden.
„Im Interesse einer gefahrlosen und konfliktfreien Beförderung mussten wir reagieren“, erklärte eine BVG-Sprecherin.
Ein generelles Verbot von Rucksäcken sei aber nicht vorgesehen.
Vielmehr werden Fahrgäste aufgefordert, ihre Rucksäcke abzunehmen und in der Hand zu tragen. Zunächst will die BVG mit Ansagen und Handzetteln über die neue Regelung informieren, ab Mitte April sind aber auch Kontrollen geplant. Wer dann mit einem Rucksack auf dem Rücken erwischt wird, muss ein Verwarngeld von 40 Euro bezahlen.“

In diesem Bericht wurde über das generelle Verbot von Tragen von Rucksäcken in öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin nachgedacht.
Zunehmend scheine sich Benutzer von Bus und Bahn über das asoziale Verhalten einiger dieser Rucksachträger aufzuregen.

Zu Recht!

Leider stellte sich dieses Verbot als Aprilscherz heraus, wie man in der 15. Ausgabe der „Berliner Woche“ lesen konnte.
Schade, da müssen wir uns wohl an diese Unart der Träger gewöhnen, die mit aufgesetzten Rucksäcken Mitfahrer in Bus und Bahn terrorisieren.

 

Eine Antwort zu Der Rucksack

  1. Allan schreibt:

    Ich lach mich schlapp über diesen Erlebnisbeitrag. Ja, es gibt solche Menschen, die sich so asozial verhalten und einem ihre Rucksäcke ins Gesicht drücken.
    Noch peinlicher die Radfahrer(innen), rucksackbewährt, dem eigenen Kind, was auf dem Kindsitz hinter dem Fahrer(innen) sitzt, das eigene soziale Verhalten vor Augen führt.

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