Der 8. Mai

 

70. Jahrestag der Befreiung vom Hiltlerfaschismus

ee25223bc6d3bbe74509fbf8709abeda

Ach, wie froh sind wir doch, dass wir vor 70 Jahren vom Joch der Nazidiktatur befreit wurden.

Leider fällt uns das unbeschwerte Feiern zu diesem Anlass ziemlich schwer, denn der Russe, heute für alle Greultaten der Welt verantwortlich, trug die Hauptlast dieser Befreiung.

Millionen von Ermordeten, Gefallenen, Verschleppten, verschollener Bürger der damaligen Sowjetunion auf dem Weg von Moskau nach Berlin.

Der Bundesregierung fällt es heute genau so schwer, sich der Beteiligung am Völkermord an den Armenier gegen die Türken zu stellen und sich auch der Schuld zu ergeben, denn selbst der geschichtliche Kontext zu der Befreiung durch die damalige Sowjetunion fällt schwer.
Wie kann also in der heutigen Zeit, wo, wie damals in der Terminologie der Nazis, das Böse aus dem Osten kommt, diesen Tag feiern?

Gott sei Dank, haben wir ja die Amerikaner, denen wir zu absoluten, ja, servilen Dank verpflichtet sind, weil sie schon damals auf die Integrität Deutschlands pochten, sei es auch nur als Absatzland für ihre Produkte.
Den Begriff – im Angesicht von TTIP – „Kolonarisierung“ zu verwenden, wäre nicht ganz richtig und geschichtlich problematisch.

Wir sollten froh sein und den Tag unvoreingenommen gedenken, denn wir wurden befreit.

thC0HA6M82

Gedenken wir auch der Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäckers, Bonn, 8. Mai 1985, wo er uns Deutsche mahnte:

ZITATE:

– „Viele Völker gedenken heute des Tages, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging. Seinem Schicksal gemäß hat jedes Volk dabei seine eigenen Gefühle. Sieg oder Niederlage, Befreiung von Unrecht und Fremdherrschaft oder Übergang zu neuer Abhängigkeit, Teilung, neue Bündnisse, gewaltige Machtverschiebungen – der 8. Mai 1945 ist ein Datum von entscheidender historischer Bedeutung in Europa.“

– „Wir Deutsche begehen den Tag unter uns, und das ist notwendig. Wir müssen die Maßstäbe allein finden. Schonung unserer Gefühle durch uns selbst oder durch andere hilft nicht weiter. Wir brauchen und wir haben die Kraft, der Wahrheit so gut wir es können ins Auge zu sehen, ohne Beschönigung und ohne Einseitigkeit.“

– „Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mussten. Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen.“

– „Gerade wenn wir Fragen auch an sowjetische Beiträge zur Verständigung zwischen Ost und West und zur Achtung von Menschenrechten in allen Teilen Europas haben, gerade dann sollten wir dieses Zeichen aus Moskau nicht überhören. Wir wollen Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion.“

– „Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Haß
gegen andere Menschen,
gegen Russen oder Amerikaner,
gegen Juden oder Türken,
gegen Alternative oder Konservative,
gegen Schwarz oder Weiß.“ *)

Hauptsache ist und bleibt, dass wir von solchen hirnlosen Lautsprechern wie Biermann oder Jazenjuk, die irgendwie den geschichtlichen Zusammenhang aus den Augen verloren haben,  verschont bleiben und uns vorbehaltlos dem Gedenken hingeben können.

Der „EULENSPIEGEL“ titelt: 05-15-aktuelles-heft

Letztlich sollten sich alle schämen, die noch heute die geschichtlichen Ereignisse verfälschen und sich all zu gerne vor den heutigen anti-russischen Karren spannen lassen. Auch die fortlaufende Geschichtsverkehrung wird anstandslos hingenommen. In einer aufwendig produzierten Sendung, die bei VOX ausgestrahlt wurde, konnten wie sehen wie das funktioniert: in einer fünf stündigen  – natürlich von unzähligen Werbeblöcken unterbrochen – wurde uns Zuschauern vermittelt, was wir von den Massenmedien in den letzten Tagen, Wochen und Monaten vor gesetzt bekommen haben. Ein „Dokumentation“ von 12 Städten, wie sie den „Endkampf“ der deutschen Truppen und die Befreiung durch die Alliierten erlebten. Es war ein wirklich heroischer Kampf um die Befreiung und die Vertreibung der Nazi-Schergen.
12 Städte, von denen nur zwei von den Russen befreit wurden. Der Rest von den Amerikanern – ausschließlich.
Selbst die an deren Seite kämpfenden Engländer, Franzosen, Polen und wer weiß noch wer, werden nur marginal erwähnt.

Und heute?

Was macht der  große „Retter“ USA heute, was passierte in der Zeit zwischen der Rede von Weizsäckers 1985 und heute?
In den 30 Jahren wurden unzählige Kriege von der Großmacht USA angezettelt, sie spionieren offensichtlich Staaten und Regierungen aus, brechen Verträge, in dem sie einen „Raketenschutzschirm“ an den Grenzen zu Russland errichten und stehen in der ersten Reihe der Empörten, wenn sich der Russe dagegen wehrt – wie verlogen!

Und die Medien hier in Deutschland?

Gleichgeschaltet wird gegen Russland gezogen. Die mediale Schlacht ist eröffnet.

Daran sieht doch der Vernunft begabte Mensch, wohin die propagandistische Reise geht und in was für ein Kontext das steht. Wir sollten auch nicht vergessen, dass der Einsatz der Westmächte einig dazu diente die Einflußhemisphäre des Westens zu sichern.

Und, wehe einer begehrt auf.

Nichts anderes passiert heute.

Die ehernen Worte unseres ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker verhallen sinnlos.

Etwas sollten wir nie vergessen: die Befreiung Deutschland vom Hitlerfaschismus war maßgeblich nur durch den großen und entbehrungsreichen Kampf der Roten Armee möglich.

Der Sonntagsfahrer1954

Link zu:

 

*)Zitate aus der Rede vom Bundespräsidenten a.D. Richard von Weizsäcker, Bonn, 08.Mai 1985. Gesamter Text unter: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Richard-von-Weizsaecker/Reden/1985/05/19850508_Rede.html

Hinterlasse einen Kommentar