Stegner (SPD) und sein Kampf gegen die AfD und die Populisten

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Wer den Untergang der SPD dokumentiert haben will, sollte meiner Bitte folgen: Liebe TV-Anstalten, bitte ladet Ralf Stegner (SPD) noch öfter zu den Anti AfD-Talkshows ein!

Ein treffendes Kurzportrait zu dem Anti-AfD- und SPD-Politiker Ralf Stegner habe ich gestern gelesen.

Darin heißt es u.a.:

„Das wirklich Drollige, ja Hochkomische an der Konstellation Stegner-AfD besteht ja darin, dass der Sozi habituell genau jene Eigenschaften verkörpert, die er der politischen Konkurrenz unterstellt: Er wirkt frustriert, dumpf, hasserfüllt und harthirnig.“

Unser Ralf bei der PK nach der verlorengegangenen Wahl in NRW

Stegners Charme gehört in eine Liga mit der Virilität von Anton Hofreiter und der Selbstironie von Martin Schulz. Gäbe es eine rechte „heute-Show“, er wäre deren personifizierter Running Gag.

Wer der SPD Arges will, muss nichts weiter tun, als Stegner ins Fernsehen einzuladen. Optimisten kalkulieren um die 10.000 Minusstimmen für die Sozialdemokraten pro Talkshow-Auftritt von Stegner.

Nie wirken Rechtspopulisten sympathischer, als wenn der Kastenschädel aus Bordesholm/Kreis Rendsburg-Eckernförde neben ihnen sitzt und ein Gesicht macht, als habe er ein Stück Gammelfleisch im Mund.

Eine zweite Möglichkeit, der SPD zu schaden, besteht darin, Stegner zu zitieren.

“Die rechtsgerichtete politische Instrumentalisierung der Terroranschläge ist widerlich”, twitterte er am 14. November 2015 nach den Massakern islamischer Radikaler in Paris. Einen Monat zuvor hatte er das Messerattentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit den Worten kommentiert: “Pegida hat mitgestochen.”

Stegners Wahrnehmung der Wirklichkeit ist oft von exklusiver Art. „Wenn Leute hinter einer Naziflagge hinterherlaufen, finde ich es falsch, so zu tun, als wüssten die nicht, was sie täten“, erklärte er am 18. November 2016, vergaß aber zu erwähnen, wo er dergleichen beobachtet haben will (gab es vielleicht ein Länderspiel?).
Am 13. Dezember 2016 empfahl der promovierte Politikwissenschaftler: „Wer vor der Islamisierung Deutschlands warnt, braucht medizinischen Rat, keinen politischen. Hier wird man doch eher vom Blitz erschlagen, als dass man einen Islamisten auf der Straße trifft.“ (Immerhin machte er keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus.)
Sechs Tage später ermordete ein Dschihadist am Berliner Breitscheidplatz zwölf Menschen, verletzte 55 weitere zum Teil schwer und versaute unserem Statistiker die Pointe, denn an Blitzschlag sterben im Schnitt nur zehn Deutsche pro Jahr. In kecker Unbeirrtheit schob er am 23. Dezember nach: „99,9 Prozent der Flüchtlinge haben mit Terrorismus genauso wenig zu tun wie 99,9 Prozent der Deutschen.“ Mit anderen Worten: Deutsche und Flüchtlinge sind zu exakt gleichen Teilen für den Terrorismus verantwortlich.

Hier mal etwas Populistisches bei N24, dass eine Unterlassungsklage nach sich zog.

Was dagegen hilft, weiß Stegner auch.
„Schweinefleisch in Kantinen, Abschiebe-TV: Dieser ganze konservative Quark zeigt den Unterschied zu uns auf. Wir wollen eine Politik für sozialen Zusammenhalt für alle Menschen, die hier leben“, gab er am 2. Januar 2017 zum Besten.
Notfalls eben ohne Schweinefleisch.

Dieser ethische und auch logische Spagat bereitet unserem roten Rabauken nur wenig Mühe. Im September 2016 erklärte er in einem Interview, die AfD sei ein Fall für den Verfassungsschutz, weil “die Brandreden der Rechtspopulisten zu Brandsätzen zum Beispiel gegen Flüchtlingsunterkünfte werden”. Die Partei trage “eine politische Mitverantwortung für das, was durchgeknallte Rechtsextremisten machen, denn sie bereitet verbal den Boden”.

Und er?

„Ich bin jemand, der sagt, was er denkt“, vertraute Stegner im Januar 2014 der Badischen Zeitung an.

Wenigstens kennt er sein Problem.

4 Antworten zu Stegner (SPD) und sein Kampf gegen die AfD und die Populisten

  1. Mario schreibt:

    für mich ist dieser Stegner ein populistischer Hetzer übelster Sorte im Mäntelchen der Sozialdemokratie.
    Da freut es doch, dass er als Landesvorsitzender der SPD in SH bei der letzten Landtagswahl mal richtig in den A**** getreten wurde.

  2. Roswita schreibt:

    Na gut, „Fresse“ ist nicht schön und vielleicht beleidigend. Aber schlussendlich kann ich mit den Kommentaren mit.
    Stegner ist ein unsympathischer Typ.

  3. Viktor schreibt:

    Ja, der kann einem wirklich jegliche politische Meinung vergällen. Schon sein Gesicht nach der Schlappe in Schleswig-Holstein.

  4. Kristian schreibt:

    Wer gestern die Fresse bei der PK nach der Klatsche in NRW gesehen hat, versteht diesen Kommentar.
    Eigentlich war das Gesicht des Heilands Schulz auch nicht schlecht. ;-))

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