Menschen und Öffis

Die U-Bahn-Fahrer

Nach Möglichkeit versuche ich nicht mit den Öffis zu fahren, lässt sich aber nicht immer vermeiden. Gerade bei diesem Wetter ist auch eine Fahrt auf der Vespa eine Herausforderung, wie eben die Fahrt mit den Öffis.

Man steigt ein und befindet sich unvermittelt unter Missmutigen, Vergnatzten, Desinteressierten und eben unter den von mir wie folgt beschriebenen:

Es gibt verschiedene Typen nervtötender U-Bahn-Fahrgäste. 

Da ist zum Beispiel der Laberer: Sehr leicht identifizierbar, weil er permanent nervend und lautstark in sein Handy brüllt, um somit seinem Leben eine gewisse Bedeutung zu verleihen. Wenn man aber diesen Gesprächen folgt, bleibt eigendlich nur ein trauriger Selbstdarsteller übrig, der seinem einsamen und sicherlich auch traurigen Leben nur eine gewisse Daseinsberechtigung geben will.

Als nächstes die Handy-Tipper, die, kaum im Wagon, das Gerät zücken und wie wild ihrer Umwelt, den Freunden bei Facebook, mitteilen müssen, dass sie soeben die U-Bahn bestiegen und einen Platz ergattert haben. Haben die schon die sogenanten Mäuskrallen von tippen? Die nerven aber nicht so, wie die Laberer, sind aber genauso darauf angewiesen, dass die Umwelt ihr Tun refektiert.

Oder die, die ihr Handy krampfhaft festhalten, so dass es wie im Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ aussieht, wenn der Riese versucht, aus einem Stein das Wasser heraus zu pressen. Aber hier wird nur auf ein Zeichen gewartet, dass sie aus ihrer Lethargie befreit.

Besonders liebenswerte Mitmenschen sind auch die, kaum das die Tür geöffne ist, hinein drängen, ohne Weh und Aber und geifernd den letzten freien Platz ansteuern.

Dann gibt es den Fastfooder, auch ein beliebtes Wesen in der U-Bahn, der unbedingt allen mitteilen muss, welch einen schlechten Geschmack er hat, im der er sich gerne im Abteil fettige Asia-Nudeln oder Burger in den Mund schiebt, damit alle etwas vom widerlichen Geruch haben.

Mit Abstand am nervigsten ist allerdings der Breitmacher: jener Typ Mensch, der glaubt, ihm stünden mindestens zwei Sitzplätze zu – und der sie mit seiner Tasche oder seiner ausladenden Sitzhaltung in Beschlag nimmt. „Manspreader“, so werden diese Breitbeinigen in den USA genannt.

 

Das dieses Phänomen nicht nur hier in Berlin zu erleben ist, zeigt eine in New York gestartete Aktion.

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Natürlich gibt es auch die Tüten-und-Taschen-neben-sich-Steller und die Beine-auf-den-gegenüberliegenden-Sitz-Leger.

Muss man dazu noch wirklich etwas schreiben?

Natürlich gibt es diese nervigen Typen nicht nur in der U-Bahn, ihr „Betätigungsfeld“ erstreckt sich auch über die S-Bahn, den Bus, bis hin zur Straßenbahn*)

Gut, über die Rucksack-Träger schrieb ich schon an anderer Stelle.

 

*) für neu Hinzugezogenden: „Tram“.

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