Aus Dieter (Lothar Jürgen Günther) Moor wird Max Moor

Ein Mann zwischen Bio- und Kulturgut: Für Dieter Moor ist es kein Widerspruch, sich als Landwirt mit Wasserbüffeln und als Moderator mit Operndiven zu beschäftigen. Bauer MoorNaturverbunden ist Dieter Moor bereits seit Kindertagen, wächst, obgleich in Zürich geboren, auf dem Land auf. Die Zeit geht dahin, Dinge ändern sich – dass Dieter Moor Gummistiefel trägt, jedoch nicht.

Nun ist der Dieter tot! Er hat sich selbst gemeuchelt.

Zur Erklärung: der gebührenfinanzierte Kulturbeutel namens Dieter (Lothar Jürgen Günther) Moor lebt nicht mehr.

Jetzt aber keine Sorge, das kecke Bildungsbürgerchen, immer mit einer Hand via Hosentasche am Gemächt, das durch Aufsagen von Schweizer Käse vor und nach Filmbeiträgen über die Kulturschickeria weltbekannt wurde, stoffwechselt weiter vor sich hin.

Kurz vor Ostern hat der Herr Moor eigenhändig den drögen Dieter in die Grube geschubst und ist stante pede wieder auferstanden, um als Max (Kevin Justin Dennis Chantal) den Löffel zwischen die abschüssigen Kauleisten zu schieben.
Mit satten 54 Jahren und in Ermangelung eines aktuellen Werkes der Sanges- oder Dichtkunst benötigte der »Dieter« nämlich nicht nur einen triftigen Grund, um alsbald Talkshows über seine Person zu zelebrieren.
Nun konnte er sich vom Kindheitstrauma seines banalen Vornamens emanzipieren. Immerhin stand »Dieter« anno 1958 auf Platz 21 der beliebtesten Vornamen und war damit so einmalig wie heutzutage »David«.
Ob die Moorsche Originalität ins Schwarze getroffen hat, als er sich zum Max machte, muss bezweifelt werden, denn als Max ist er auf Platz 14 der beliebtesten Namen 2012 vorgerückt.  Hätte er sich Habakuk genannt oder Nebukadnezar, so hätte er wenigstens nicht genauso geheißen wie sein Hund Max!
Wenn künftig Frau Moor ihren Gatten beim Liebesspiel mit Namen ruft, hechelt da der Hund herbei?
In Hirschfelde, nordöstlich der Berliner Stadtgrenze, wo Max, Max und Sonja Moor wohnen, hat die Neugeburt, haben Tod und Auferstehung des Moors kein Echo ausgelöst.
Moor, der die Bauern seit Jahren zu einem Dieter-( jetzt natürlich Max)-Moor- Modelldorf verdonnern will, wird dort weiterhin »der arrogante Arsch vom Fernsehen« genannt.
Bleibt zu hoffen, dass bei Nunmehr- Max nicht das Kindheitstraumata im Souterrain gammelt, denn freiwillig einen Namen zu wählen, der klingt wie das Schnipsen eines Schlüpfergummis, lässt Schlimmes ahnen.
Falls doch, kann man Neu-Max nur raten: Emanzipieren Sie sich weiter! Gönnen Sie sich die Barbie, die man Klein-Dieter einst verweigerte, popeln Sie, sammeln Sie Ü-Ei-Figuren, lesen Sie die Bravo! Leben Sie, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist!
Aber wenn Sie eines Tages auch Ihren Nachnamen ändern wollen, lassen Sie sich bitte etwas Besseres einfallen.
Wechseln Sie nicht von Moor zu Neger.

2 Antworten zu Aus Dieter (Lothar Jürgen Günther) Moor wird Max Moor

  1. Reuter Kiez schreibt:

    Ich warte immer noch auf den Abgesang von Dieter Max oder sonst einem Moor in ttt.
    Mir war so, dass ich da mal etwas drüber gelesen hatte .
    Es gibt sie halt noch, unbefristete Verträge beim öffentlich verrechtlichten Staatsfernsehen.
    Befreie uns endlich von dem Uebel …
    Anmerkung: Moor wurde beim rbb24 entsorgt
    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/reformjahre-eines-ard-senders-rbb-krempelt-tv-programm-um/14622970.html
    Langzeitverträge bietet für Max Dieter die ARD weiterhin an.

  2. Ute schreibt:

    Nicht ht einmal der Bohnen, sondern nur ein Kopfschütteln, über soviel – was sagt man dazu? – Dummheit, Arroganz, Selbstdarstellung?
    Unser Dieter will jetzt Max heißen.

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